Eine tolle Gegend! Es war gut, dass wir hier drei Nächte vorgesehen hatten. Paihia ist das Tor zur Bay of Islands und hat viel Wassersport zu bieten. Am Sonntag haben wir uns erstmal auf eigene Faust umgesehen und haben zum Ort Russell übergesetzt. Dort gab es einen Stadtstrand, der zwar ab vom Trubel lag, aber das wussten an diesem Tag einfach zu viele Leute zu schätzen. Und so sind wir durch den Busch zum Nachbarstrand gekrabbelt, den kann man nur so erreichen. Und schon war alles viel ruhiger! Hier könnte man das schöne Wasser genießen.
Montags hatten wir einen eintägigen Segeltörn gebucht. Dieser fand auf einer 40-Fuß-Yacht mit ungefähr 14 Leuten statt. Skipper und Veranstalter war ein südamerikanischer Segler mit enormer Segelerfahrung. Offenbar aufgewachsen auf einem Segelboot lernte er das segeln direkt mit Sprechen und Laufen mit. Die Tour ging raus auf die letzte Insel in der Outer Bay und wurde standesgemäß mit Fischefüttern begleitet. Ziel war ein Strand auf der Insel, wo man Kajaken oder Schwimmen konnte. Den Strand hatten wir für uns, was wohl daran lag, dass alle anderen auf den Wetterbericht gehört hatten. Und so ging eine Niederschlagsfront auf uns hernieder, sodass die Crew unter einen Baum gekauert ausharrte bis der Skipper die Butterbrote fertig geschmiert hatte und alle wieder ins Boot konnten.
Der Rückweg war frei von Regen und ohne Seegang, eine angenehme Fahrt. Der Kurs nach Hause erforderte, dass sehr hart am Wind gesegelt werden musste, ging gar nicht anders, und so konnte man sich bei guten Windbedingungen über eine ordentliche Schräglage freuen – jedenfalls die, die in der Plicht Platz genommen hatten. Die armen Leute auf dem Vorschiff hatten ihre liebe Mühe nicht ins Wasser zu rutschen.
Eigentlich war am Dienstag schon die Weiterreise nach Waipu, also weiter entlang der Ostküste Richtung Süden, vorgesehen. Vorher haben wir noch eine kleine Tour mit dem Rad eingelegt. Wir hatten beim Mountainbike-Verleih den Twin Coast Cycle Trail entdeckt: 87 km von der Westküste bis an die Ostküste – das mussten wir einfach machen! Und so ging es morgens um sieben los Richtung Start in Hokere. Die Tour ging durch sehr einsame Gegenden, welche man vom Rad aus nochmal viel besser wahrnehmen konnte. Teilweise führte sie durch Farmen hindurch, vorbei an Kühen, die selten Besuch bekommen. Es gab auch einen kleinen Hügel zu erklimmen, sodass wir am Ende rund 400 Höhenmeter gesammelt hatten. Am Ende der Tour ging es uns noch ganz gut, es gab lediglich ein paar Beschwerden im Sitzbereich und im Nacken von der unpassenden Radgeometrie.
Nach der Tour nahmen wir unser graues Auto wieder und fuhren nach Waipu Beach, unserer letzten Station.