Christchurch – Tag 1

Wir sind da! Nach unzähligen Stunden im A380 und einem kurzen Tankstopp in Sydney sind wir im leicht verregneten Christchurch gelandet. Unser Flieger musste in Dubai auf Passagiere und deren Koffer warten und verspätete sich dementsprechend etwas. Ein erster Rundgang in Christchurch zeigt eine Stadt im Übergang zu einem neuen Gesicht. Es wird hier viel gebaut, aber noch immer sind nach dem Erdbeben 2011 einsturzgefährdete Gebäude gesperrt und gesichert. Unten sieht man das Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale, von unserem Hotel aus. Nach dem Spaziergang schlafen wir uns erst einmal aus. 

Ruine der ChristChurch Cathedral

Christchurch – Tag 2

Hallo ihr Lieben! Der erste Punkt auf dem Tagesplan war das Abholen unseres neuen Zuhauses. Da unsere innere Uhr aber etwas durcheinander ist, haben wir uns noch ein gemütliches Frühstück und einen Stadtrundgang durch Christchurch gegönnt. Wir haben gehört, es leben Aale im Fluß, aber sie wollten sich nicht zeigen.

An der Britzstation waren wir unter den frühen Vögeln unseren Camper abzuholen. Wir haben gelernt, dass mann dennoch genug Zeit einplanen muss. Es gab etwas Hin und Her wegen einer Lampe (kaputt) und einem Weinglas (zu groß für die Halterung), und so verließen wir den Hof ca 3,5 Stunden später mit unserem Schiffchen. Schnell noch eingekauft , dann nochmal zurück zur Britzstation (Navi kaputt), aber dann ging es wirklich los!

244 km von Christchurch nach Tekapo

Los ging es nach Lake Tekapo, ein großer See in der Nähe des berühmten Mount Cook. Am Ziel angekommen war es dunkel, so konnten wir nur noch auf Britta anzustoßen, die uns tapfer die ersten Serpentinen hochgeschaukelt hat.

Sonnenuntergang am Lake Tekapo

Lake Tekapo – Tag 3

Der Tag fing früh an, die innere Uhr ist immer noch etwas durcheinander. Um vier Uhr sind wir daher zum See runter gelaufen und haben uns den umwerfenden Sternenhimmel angeschaut und Fotos gemacht. In solchen Situationen weiß man zu schätzen, dass man ein lichtstarkes Objektiv hat. Umwerfende Aussicht! Weitere Erkenntnisse: die Möwen schlafen auf dem Wasser und sind dabei sehr unruhig. Da wird geriepelt und geplatscht – ein bisschen gruselig in der Dunkelheit.

Klarer Sternenhimmel über Lake Tekapo
Sonnenaufgang am Lake Tekapo

Im Hellen wollten wir dann eine Wildwasserstrecke besichtigen, die ganz in der Nähe sein sollte. Das Stündchen zu Fuß durch die Einsamkeit war sehr angenehm, allerdings hätten wir da auch schon Verdacht schöpfen können. Keiner da! Keine Wanderer. Keine Autos. Keine Boote. Niemand. Am Fluß war dann klar warum: kein Wasser da. Das Wildwasser war eine Stehwasserstrecke, auch mal interessant zu sehen wie sowas angelegt wird, aber keine Action. Sascha war sehr traurig.

Normalerweise fahren hier Kanuten die wilde Strecke runter

Und so ging die Reise mittags weiter Richtung Süden, nach ca. 260 km wollten wir Queenstown erreichen. Die Strecke war sehr spannend, erst trockenes Hochland mit fernen Bergen („Gondor“), dann Lindi’s Pass über die Berge:

Panorama über Lindi’s Pass

Der abendliche Spaziergang durch Queenstown war das absolute Kontrastprogramm zur morgendlichen Einsamkeit. Die Straßen sind Britta zu eng (sie mag es luftiger), und alles ist voller Leute. Ein bisschen wie Titisee Neustadt, mit See, Bergen und 1 Million Chinesen, nur ohne Kuckucksuhren. Campen ist auch so ein Sache hier, wir haben einen extra engen Platz gefunden, der aber sehr schön gestaltet ist und sehr zentral liegt. Es gibt sogar einen Fön!

Britta beim Mount Cook

Queenstown – Tag 4

Wir haben ausgeschlafen, bis sieben Uhr! Nach dem Frühstück haben wir uns in der Stadt einen Milford Sound-Cruise gebucht und eine Zipline-Tour. Da mein Vodafone-Internetzugang morgens nicht mehr funktionierte, haben wir gleich auch die lokale Servicequalität des Mobilfunkanbieters getestet. Die Beraterin war sehr bemüht, und am Ende lag es doch nur am Netz.
Nach den Erledigungen haben wir uns eine Gondelfahrt gegönnt und Aussicht mit Paraglidern genossen. Die Abenteuer-Industrie ist auf dem Berg sehr stark, es gibt von Bungy-Jumping bis Downhill-Biken die ganze Palette.

Queenstown von oben
Paraglider über Queenstown

Mittags dann der gemütliche Aufbruch zum Milford Sound, vorbei am Lake Wakatipu und Te Anau bis zum Deer Flat, wo wir unser Nachtlager auf einem freien Campingplatz aufgeschlagen haben. Dort waren zumindest nur wenige Leute (außer uns noch zwei Autos) und eine atemberaubende Aussicht auf die umgebenden Berge.

Strand am Lake Wakatipu
Mirror Lake am Wegesrand
Camping bei Deer Flat

Da wir gelegentlich Nachfragen bekommen: das Navi funktioniert! Wir haben an Tag eins gleich einen Ersatz bekommen, und das neue Gerät liefert brav die Wegführung, WLAN (allerdings nicht in Fjordland, es kann nicht zaubern) und Campingplatz-Infos.

Milford Sound – Tag 5

Früher Morgen bei Deer Flat

Weiter geht’s auf dem Weg zum Milford Sound. Zwar die Landschaft auf dem gestrigen Wegteil schon großartig, aber der Rest des Weges konnte das Erlebnis locker toppen! Die Straße windet sich durch wildes Gelände, über alpine Pässe und einen langen Tunnel quer durchs Gebirge. Das muss man selbst gesehen haben, Fotos halten die Aussichten nur schlecht fest. Großartige Tour, und wir durften die Route zweimal fahren (hin und zurück).

Der Milford Road

Die Bootsfahrt durch den Milford Sound war dann die Kirsche auf der Sahne. Nachdem wir mit dem Boot halb durch waren, klarte es etwas auf, sodass wir den Sound sogar sehen konnten. Wir haben gelernt, dass es sich beim Milford Sound um eine Fehlbenennung handelt, da Sounds (Sunde) immer durch Fließwasser geformt werden und damit V-förmig werden, während der Milford Sound eigentlich ein Fjord ist, da er durch Gletschaktivität gebildet wurde und U-förmig ist. Abgesehen davon gab es viel zu sehen, mit aufsteigender Attraktivität (Sarahs Sortierung): mehr Touristen (hauptsächlich aus China), ca. 1,5 m-Wellen, Wasserfälle, Seehunde und Delfine. Unter einem der Wasserfälle wurde die versammelte Mannschaft dann noch geduscht, was besonders spaßig war. Leider gibt es hier davon kein Bild, da die wasserdichte Kamera nicht mit dem Blog kommunizieren kann.

Unser Boot, die „Lady Bowen“ neben ihrer großen Schwester
Einfahrt in den Milford Sound
Strömender Wasserfall nach einem Regenschauer

Queenstown – Tag 6

Wieder in Queenstown! Heute war die Zipline-Tour dran. Man gondelt auf den Berg, lässt sich mit Klettergeschirr ausrüsten und rutscht an Seilen wieder runter. Versprochen wurde, dass man bis zu 70 km/h erreicht und es soll auch die längst Zipline der Welt sein, oder sowas. Zwischen den Abschnitten ist man auf Baumplattformen und hört ein paar Sachen zur Geschichte Neuseelands und Umweltschutz. 

„Trust start“ – einfach mal rückwärts fallen lassen.
„Flying canon ball“ – um Schwung mitzunehmen

Nach einer Runde japanischem Essen ging die Reise weiter Richtung Westküste. Unterwegs gab es wieder einiges an Landschaft zu sehen, siehe Bilder unten. Wir haben wieder einen simplen Campingplatz ausgesucht, wo man für ein paar Dollar einfache Toiletten und einen Stellplatz bekommt. So langsam lernen wir die berüchtigten Sand flies (Sandfliegen?) kennen. Die gibt es hier haufenweise, wenn man sich drei Sekunden nicht bewegt, hat man alles voll von ihnen. Und sie beissen, sagt jedenfalls Sascha. Das hat zur Folge, dass wir hier mit einigen anderen Campern am späten Nachmittag auf dem Platz stehen und sich alle in ihren Autos verkrochen haben. Keiner traut sich raus.

Blue Pools am Highway Nr. 6 – Tag 7

Wir haben quasi irgendwo im nirgendwo zwischen Wanaka und der Westküste übernachtet. Das kann man sich hier auf der Karte angucken. Die Blue Pools waren unser Tagesziel, ein kleiner Spaziergang zu einer Stelle, an der der Makarora River sich tief ins Gestein eingegraben hat und Becken gebildet hat. Wenn das Licht richtig steht, leuchten die Becken tiefblau. Als wir dort waren, sahen sie allerdings eher grün aus. Trotzdem hat es sich gelohnt und Sascha hat sogar sein Bad bekommen. Ich mag meine Gletscherbäche lieber etwas wärmer und habe mir mit den Sand Flies den Strand geteilt.

Regenbogen aufn Weg zum „Blue Pool“
Grüner „Blue Pool“

Die Reise geht weiter, diesmal Richtung Franz-Josef-Gletscher, wo wir einen Campingplatz mit Hot Tub (also eine große Badewanne) anlaufen wollen. Die Fahrt dahin verspricht wieder großartige Landschaft und Aussichten!

Endless Road No. 6 – to North
and No. 6 – to South
Eine Lachsfarm, wo wir unsere Vorspeise zum Abendessen besorgt haben
Sonnenuntergang über dem Waiho Flat in Franz-Josef-Glacier

Franz Josef Gletscher – Tag 8

Der Tag begann im Rain Forest Retreat nahe des Franz Josef Gletscher. Dessen Zunge kann man sich ansehen, wenn man ein paar km zu einem Wanderparkplatz fährt und dann noch ca. 1 h am Bach entlang und auf dem Gletschergeröll läuft. Am Ende des Weges kann man sich den Gletscher dann aus einiger Entfernung ansehen (s. Fotos). Das Ganze geht auch per Hubschrauber, dann kann man sogar für fünf Minuten auf dem Gletscher stehen, allerdings ist das sehr teuer. Wir haben dann die Fußroute gewählt. 

Gletscher von der Aussichtsplattform aus
Franz Josef Gletscher von der Ferne
Kleiner Wasserfall am Fuße des Gletschers

Auf dem Weg nach Norden haben wir an der Westküste gestoppt, um uns die berühmten Pancake Rocks anzusehen. Der Limestone wurde von der Brandung teilweise ausgewaschen, sodass eine Struktur wie ein Pfannkuchenstapel zurück blieb. Das spannende ist aber, dass die Tasmanische See bei Flut derart mächtig in die Felsformationen drückt, dass es aus allen Löchern spritzt.

Hohe Wellen rollen auf die Pancake Rocks zu
„Blow holes“ an den Pancake Rocks