Nicht viel los in Whangarei

Montagmorgen – Hannah setzt uns auf dem Weg zur Arbeit an der Mietwagenfirma ab. Dort holen wir den Wagen, ein graues Monstrum, ab und bewegen uns in Richtung Norden.

Die Etappe endet in Whangarei an der Ostküste. Einen Zwischenstopp haben an Goat Island eingelegt, da uns jemand empfohlen hat dort schwimmen und tauchen zu gehen. Hierzu gibt es leider keine Fotos, da wir unsere Kamera am Auto vergessen hatten. Goat Island ist eine winzige unbewohnte Insel direkt vor dem Festland. Das Wasser ist flach und halbwegs klar, sodass man sich die Fischwelt sehr gut angucken kann. Für den Tag war es eine erfrischende Abwechslung vom Autofahren. Die Fische selbst hielten sich leider gut im dichten Seegras versteckt. Ein paar konnten wir dann aber doch entdecken.

In Whangarei stellten wir erstmal fest, dass sie ausgestorben und leer ist. Abends fiel uns die Suche nach einem geöffneten Restaurant schwer. Vielleicht weil die Weihnachtsferien noch nicht wirklich vorbei sind?

Unser Rundgang am nächsten Tag führte uns an den Whangarei Falls vorbei, wo wir ausgiebig mit den Kameras herum spielten.

Dann wollten wir noch baden und entdeckten den tollen Ocean Beach (ohne Fotos), wo man gut Bodysurfen konnte.

Am nächsten Tag mussten wir mal wieder ein paar Schritte wandern und sind auf den Mount Manaia spaziert, ein Berg an der Küste vor Whangarei. Von dort hatte man großartige Aussicht:

Und weil noch nicht genug gebadet wurde fuhren wir auf der Weiterfahrt nach Norden noch am Kauri Mountain Beach vorbei, welcher leider nicht ganz so gut zu bebaden war wie der Ocean Beach. Dafür aber wesentlich einsamer:

Stunning View in Baylys Beach

Als nächstes ging es hinüber an die Westküste. Etappenziel auf dem Weg in den hohen Norden war ein kleiner Ort Baylys Beach in einer Unterkunft hoch über dem Strand und mit traumhafter Aussicht ausgestattet. Dort verbrachten wir eine Nacht in einem Haus mit tollem Ambiente. Es ist angelegt wie eine WG, in der man sich Küche, Wohnzimmer und Terrasse teilt. Für sich hat der Gast die Schlafräume und das Badezimmer mit aussichtsreicher Badewanne. Das Haus geteilt haben wir mit einem englischen Ehepaar auf der Reise durch Neuseeland. So ein Quätschchen am Morgen ist mal eine schöne Abwechslung – man lernt gerne mal jemanden kennen.

Am nächsten Morgen ging die Fahrt Richtung Norden weiter. Wir haben dann den Umweg über der Waipou Forest gewählt um den Zweitausend Jahre alten Kauribaum “Tane Mahuta” anzusehen. Aber auch der Wald selbst und die schlängelige Straße durch den Wald war sehenswert.

Eine kleine Abkürzung konnten wir dann doch nehmen und per Fähre über einen Meeresarm übersetzen.

Pukenui, Cape Reinga und Ninety-Mile-Beach

Basisstation zum Besuch des Nordkaps war für uns der Ort Pukenui. Dort hatten wir ein Motelzimmer etwa eine Stunde südlich von Cape Reinga gebucht.

Pukenui hat zu bieten: Gute Erreichbarkeit des Kaps und des Ninety-Mile-Beachs, Chancen auf Hafenkino auf der Bootsrampe und einen winzigen Supermarkt der auch Angelhaken führt.

Der Ausflug zum Nordkap wurde wieder begleitet von Touristenscharen, die man an gewissen Orten einfach mit dabei bekommt. Das Kap selbst kann man nicht betreten, wohl aber ein Plateau mit einem Leuchtturm und Ausblick auf das Kap. Dieser Ort ist wichtig für die Spiritualität der Maori, die ihn als Ort betrachten an dem die Seelen der Verstorbenen Richtung Hawaiki aufbrechen. Spannend zu betrachten ist an dieser Stelle die Kreuzsee die sich durch das Zusammentreffen des Pazifiks und der Tasmanischen See bildet.

Auf dem Weg zu Cape Reinga machten wir Halt an den gewaltigen Sanddünen des Ninety-Mile-Beachs. Diese sind ebenfalls eine Attraktion für viele Besucher, waren aber nicht zu sehr überfüllt. Man kann die Dünen auf Sandboards herunterrutschen, was wir uns aber nur angesehen haben.

Paihia und die Bay of Islands

Eine tolle Gegend! Es war gut, dass wir hier drei Nächte vorgesehen hatten. Paihia ist das Tor zur Bay of Islands und hat viel Wassersport zu bieten. Am Sonntag haben wir uns erstmal auf eigene Faust umgesehen und haben zum Ort Russell übergesetzt. Dort gab es einen Stadtstrand, der zwar ab vom Trubel lag, aber das wussten an diesem Tag einfach zu viele Leute zu schätzen. Und so sind wir durch den Busch zum Nachbarstrand gekrabbelt, den kann man nur so erreichen. Und schon war alles viel ruhiger! Hier könnte man das schöne Wasser genießen.

Montags hatten wir einen eintägigen Segeltörn gebucht. Dieser fand auf einer 40-Fuß-Yacht mit ungefähr 14 Leuten statt. Skipper und Veranstalter war ein südamerikanischer Segler mit enormer Segelerfahrung. Offenbar aufgewachsen auf einem Segelboot lernte er das segeln direkt mit Sprechen und Laufen mit. Die Tour ging raus auf die letzte Insel in der Outer Bay und wurde standesgemäß mit Fischefüttern begleitet. Ziel war ein Strand auf der Insel, wo man Kajaken oder Schwimmen konnte. Den Strand hatten wir für uns, was wohl daran lag, dass alle anderen auf den Wetterbericht gehört hatten. Und so ging eine Niederschlagsfront auf uns hernieder, sodass die Crew unter einen Baum gekauert ausharrte bis der Skipper die Butterbrote fertig geschmiert hatte und alle wieder ins Boot konnten.

She’s a Lady (with 15 tons)

Der Rückweg war frei von Regen und ohne Seegang, eine angenehme Fahrt. Der Kurs nach Hause erforderte, dass sehr hart am Wind gesegelt werden musste, ging gar nicht anders, und so konnte man sich bei guten Windbedingungen über eine ordentliche Schräglage freuen – jedenfalls die, die in der Plicht Platz genommen hatten. Die armen Leute auf dem Vorschiff hatten ihre liebe Mühe nicht ins Wasser zu rutschen.

Eigentlich war am Dienstag schon die Weiterreise nach Waipu, also weiter entlang der Ostküste Richtung Süden, vorgesehen. Vorher haben wir noch eine kleine Tour mit dem Rad eingelegt. Wir hatten beim Mountainbike-Verleih den Twin Coast Cycle Trail entdeckt: 87 km von der Westküste bis an die Ostküste – das mussten wir einfach machen! Und so ging es morgens um sieben los Richtung Start in Hokere. Die Tour ging durch sehr einsame Gegenden, welche man vom Rad aus nochmal viel besser wahrnehmen konnte. Teilweise führte sie durch Farmen hindurch, vorbei an Kühen, die selten Besuch bekommen. Es gab auch einen kleinen Hügel zu erklimmen, sodass wir am Ende rund 400 Höhenmeter gesammelt hatten. Am Ende der Tour ging es uns noch ganz gut, es gab lediglich ein paar Beschwerden im Sitzbereich und im Nacken von der unpassenden Radgeometrie.

GPS Track und Höhenprofil aus Strava

Nach der Tour nahmen wir unser graues Auto wieder und fuhren nach Waipu Beach, unserer letzten Station.

Waipu

Waipu Beach – die letzte Station unserer Reise durch den Norden von Neuseeland. Hier haben wir uns für die letzten 2 Nächte in die luxuriöse „Aurora Lodge“ einquartiert.

Aurora Lodge Luxury B&B

Bevor wir unsere Koffer gepackt haben, haben wir hier und an den umliegenden Stränden den vorletzten Tag einfach nur etwas gechillt. Zum Abend hin mussten wir dann leider noch etwas Tetris spielen und unser gesamte Krams auf zwei Koffer und Rucksäcke packen.

Am Tag des Rückfluges sind wir zunächst noch zu dem Piroa Fall gefahren, bevor wir uns auf den Weg Richtung Auckland gemacht haben. Da unser Rückflug erst am Abend war, konnten wir auch noch einen Abstecher durch den Stadtteil Devonport machen. Von dort aus hat man einen schönen Ausblick über den Hafen auf die Skyline von Auckland.

Um 16:00 mussten wir uns dann endgültig auf den Weg zum Flughafen machen.  Stress in den letzten Stunden: die Auckland Harbour Bridge wird im Feierabendverkehr doch zum Nadelöhr – 1,5h für gerade mal knapp 40km. Aber nach dem Tanken haben wir den Wagen pünktlich am Flughafen abgeben.

Der Rückflug verlief recht unspektakulär, allerdings mit einer unangenehmen Temperaturdifferenz: Von 25°C beim Abflug in Auckland über 25°C beim Umsteigen in Dubai bis runter auf 0°C nach der Landung in Düsseldorf. Warum?!?

Neuseeland – Wir kommen wieder!

Rückblickend war es mal wieder ein schöner Urlaub!