Der Tag fing früh an, die innere Uhr ist immer noch etwas durcheinander. Um vier Uhr sind wir daher zum See runter gelaufen und haben uns den umwerfenden Sternenhimmel angeschaut und Fotos gemacht. In solchen Situationen weiß man zu schätzen, dass man ein lichtstarkes Objektiv hat. Umwerfende Aussicht! Weitere Erkenntnisse: die Möwen schlafen auf dem Wasser und sind dabei sehr unruhig. Da wird geriepelt und geplatscht – ein bisschen gruselig in der Dunkelheit.
Im Hellen wollten wir dann eine Wildwasserstrecke besichtigen, die ganz in der Nähe sein sollte. Das Stündchen zu Fuß durch die Einsamkeit war sehr angenehm, allerdings hätten wir da auch schon Verdacht schöpfen können. Keiner da! Keine Wanderer. Keine Autos. Keine Boote. Niemand. Am Fluß war dann klar warum: kein Wasser da. Das Wildwasser war eine Stehwasserstrecke, auch mal interessant zu sehen wie sowas angelegt wird, aber keine Action. Sascha war sehr traurig.
Und so ging die Reise mittags weiter Richtung Süden, nach ca. 260 km wollten wir Queenstown erreichen. Die Strecke war sehr spannend, erst trockenes Hochland mit fernen Bergen („Gondor“), dann Lindi’s Pass über die Berge:
Der abendliche Spaziergang durch Queenstown war das absolute Kontrastprogramm zur morgendlichen Einsamkeit. Die Straßen sind Britta zu eng (sie mag es luftiger), und alles ist voller Leute. Ein bisschen wie Titisee Neustadt, mit See, Bergen und 1 Million Chinesen, nur ohne Kuckucksuhren. Campen ist auch so ein Sache hier, wir haben einen extra engen Platz gefunden, der aber sehr schön gestaltet ist und sehr zentral liegt. Es gibt sogar einen Fön!